10.08.2022 Update:
Der größte Wärmeabnehmer sucht für sich momentan nach Alternativen. Auch prüft er eine Kooperation mit den Biogasanlagen-Betreibern.
Das bedeutet, das Projekt steht noch nicht definitiv vor dem Aus. Sicher ist aber, dass es sich verzögern wird. Als erste Heizperiode war zuletzt der Winter 2023/24 anvisiert. Ober der Zeitplan dafür allerdings eingehalten werden kann, kann zur Zeit nicht bestätigt werden.

24.06.2022 Update:
Die Gründung der Versorgungsgesellschaft „Hewingsen Nahwärme GmbH“ soll in den nächsten Tagen erfolgen.


Das Projekt:

Für Hewingsen ist ein Wärmenetz in Planung. Dafür soll die Abwärme einer nahgelegenen Biogasanlage genutzt werden. Wenn genügend Interessenten zusammenkommen, könnten viele Hewingser Haushalte bereits im nächsten Winter CO2-neutral heizen.

Im Vorfeld gab es bereits einige Bürgerversammlungen. Die häufigsten Fragen sind weiter unten beantwortet.

Wärmenetz:
Ein Wärmenetz besteht aus einer zentralen Heizanlage (Biogasanlage), einem Verteilnetz und Übergabestationen in den angeschlossenen Gebäuden. Die Anlage erzeugt Heizwärme, die über gedämmte Erdleitungen zu den angebundenen Gebäuden geleitet wird. Das Transportmedium der Wärme ist heißes Wasser.

Wärmetauscher:
Ein Wärmetauscher ist die eigentliche Wärmeübergabestation. Über ihn wird das in der Hausanlage zirkulierende Heizungswasser durch das Fernwärmewasser erwärmt. Es gibt sie in verschiedenen Leistungsstufen (kW). Ein Wärmetauscher hat in etwa die Maße eines größeren Schuhkartons.

Wärmemengenzähler:
Ist ein spezielles Messgerät, mit dem sich die Wärmeenergie ermitteln lässt, die über den Wärmetauscher entnommen wird. Der Wärmemengenzähler berechnet das Volumen des zirkulierenden Wassers und die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf. Aufgrund dieser Zahlen wird die Abrechnung erstellt. Er ist geeicht und muss alle 5 Jahre ausgetauscht werden. Die Kosten für den Austausch werden durch den jährlich zu bezahlenden Messpreis beglichen.

Wie funktioniert die Wärmelieferung?
Von der Biogasanlage wird 80 Grad heißes Wasser in das Wärmenetz geleitet. In dem Haus des Abnehmers ist eine Übergabestationen (Wärmetauscher) installiert. Dort wird die Wärme auf das Wasser im Heizsystem des Gebäudes übertragen. Es findet keine Vermischung statt. Das abgekühlte Wasser des Wärmenetzes, fließt zurück zur Biogasanlage und wird dort wieder erwärmt.

Kommt für weiter entfernte Häuser noch genug Wärme an?
Als Wärmeverlust auf der Strecke von der Biogasanlage bis zum letzten Haus wurde ein Wert von nur ca. 2 Grad genannt.

Wie lange hält so ein Wärmenetz?
Ein Wärmenetz hat eine Standzeit von ca. 40 Jahren.

Gibt es eine Notlösung, falls die Biogasanlage mal ausfällt?
Ja, für solche Fälle wird zusätzlich eine Hackschnitzelheizung an das Wärmenetz angeschlossen.

Gibt es eine Mindestabnahmemenge (kW) je Haushalt?
Nein es gibt keine Mindestabnahmemenge.

Muss für das Wärmenetz die Straße aufgerissen werden?
Ja, um die Rohrleitung zu verlegen, müssen Erdarbeiten durchgeführt werden. In wenigen Fällen könnte die Leitung auch unterirdisch „geschossen“ werden.

Was kostet mich das Wärmenetz?
Der Fernwärmeanschluss inklusive Übergabestation wird kostenlos bis ins Haus gelegt. Lediglich der Fernwärmepreis ist zu bezahlen.

Wie setzt sich der Fernwärmepreis zusammen?
Es gibt drei Komponenten:
Grundpreis (jährlich zu bezahlen)
= Kosten für die Infrastruktur
Messpreis (jährlich zu bezahlen)
= Kosten für den geeichten Wärmemengenzähler
Arbeitspreis
= Kosten für die tatsächlich abgenommene Wärme in kW

Welche Umbaukosten fallen im Haus an?
Alle Installationen ab der Übergabestation (Wärmetauscher) trägt der Verbraucher. Dazu zählt unter anderem der Anschluss an die im Haus bestehende Wasserleitung und ein Heizungsregler. Als Heizungsregler könnte aber auch z.B. auch die Steuerung eines vorhandenen (und stillgelegten) Öl-Brenners verwendet werden. In diesem Fall war die Rede von ca. 400 EUR. Dieser Betrag lässt sich aber nicht verallgemeinern – jedes Haus muss für sich selbst betrachtet werden. Weshalb ein Angebot von einem Installateur eingeholt werden sollte.

Gibt es Fördermöglichkeiten
Es gibt Förderprogramme z.B. bei der BAFA oder der KFW, die sich mit weiteren Umbaumaßnahmen (Tausch des Brauchwasserspeichers, Fenstertausch, Dämmung, …) kombinieren lassen.

Wie wird der Vertrag gestaltet?
Für die Vertragsgestaltung gilt die „Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFerwärmeV).

Wie lange gilt der Vertrag?
Der Vertrag hat eine Laufzeit von 10 Jahren. Erst danach sind z.B. Preisanpassungen vom Wärmelieferanten oder Kündigungen seitens des Verbrauchers möglich.

Wie kann ich am Wärmenetz teilnehmen?
Bis zum 14. Januar 2022 soll jeder Interessent eine Absichtserklärung (ist noch kein Vertrag!) ausfüllen. Wollen genug Haushalte an dem Wärmenetz teilnehmen, kann mit der Umsetzung begonnen werden. Bis Ende Januar sollen dann die Verträge vorbereitet sein.

  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Di. 07.06.2022 / 18:30 Uhr
    In der Schützenhalle
    Themen u.a.: Vorstellung des Vertragsentwurfes, Energiepreisentwicklung
  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Mo. 06.04.2022 / 19:00 Uhr
    In der Schützenhalle
  • Fristende für die Abgabe der
    Absichtserklärung zum Anschluss an das Wärmenetz
    Fr. 14.01.2022
  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Do. 29.12.2021 / 19:00 Uhr
    Videokonferenz über MS Teams
    Vorstellung von Beispielrechnungen.
  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Do. 16.12.2021 / 19:00 Uhr
    In der Schützenhalle (2G+)
    und als Videokonferenz über MS Teams
    Es wird ein konkretes Konzept für ein Wärmenetz in Hewingsen vorgestellt.
  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Mo. 02.09.2021 / 19:00 Uhr
    In der Schützenhalle
    Aktuelle Infos zum Projekt „Alternative Wärmeenergie für Hewingsen“
  • Bürgerversammlung „Wärmenetz“
    Do. 27.05.2021 / 19:30 Uhr
    Videokonferenz über MS Teams

    Es geht um das Thema: „Alternative Wärmeenergie für Hewingsen“.
    Wie können die Hewingser Haushalte mit der Abwärme der Biogasanlage aus Bittingen geheizt werden? In mehreren Vorträgen werden die bereits bestehenden Fernwärmenetze aus Brüllingsen, Robringhausen und Niederbergheim vorgestellt.